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Am 4. August 2018 fand die alljährliche Waldviertelausfahrt statt.

Trotz herrlichem Badewetter trafen sich 35 Teilnehmer ab 8:15 Uhr in Weissenkirchen in der Wachau, dem Beginn der Rundfahrt, zu einem Morgenkaffee und der Fahrerbesprechung.

Die 312 km lange Tour führte fast ausschließlich auf malerischen Nebenstraßen vorerst in den Thayatal-Nationalpark, weiter über Geras nach Raabs an der Thaya um den Truppenübungsplatz Allentsteig herum nach Zwettl und entlang des Kamptals bis nach Langenlois.

Im Konvoi starteten wir auf den Seiberer. Über Maigen, Lichtenau im Waldviertel, Jaidhof, über die Rosenburg und Horn erreichten wir nach 2 Stunden Fahrt auf Nebenstraßen unser Etappenziel.

Das Ziel der ersten Etappe war das Schlossfest auf Schloss Ruegers im Ort Riegersburg (NÖ) an der Grenze zum nahe gelegenen Thayatal-Nationalpark. Dort erwartete uns bereits der Hausherr Octavian Graf Pilati der uns im Zuge eines sehr interessanten Rundgangs durch die eingerichteten Prunk- und Wohnräume des Herrschaftssitzes einige spannende Familienanekdoten, die sich im Schloss zugetragen haben, erzählte.

Wir erfuhren unter anderem, dass das Schloss seit 1730 im Besitz der Familie Pilati ist und als Sommerschloss nur für Repräsentationszwecke erbaut wurde.

Der Staatsbeamte und Landeshauptmann von Kärnten, Sigismund Friedrich Reichsgraf von Khevenhüller kaufte das Schloss und ließ es zum heutigen Barockschloss umbauen.

Angeblich, so berichtete Graf Pilati, spukt es im Schloss.

Ein Vorfahre, es wird vermutet es handelt sich um Carl Kevenhüller (1839-1905) dem Urgroßonkel, dieser treibt angeblich noch heute als Geist sein Unwesen im Schloss. Immer wieder sei hier morgens das Bett sichtlich benutzt gewesen, der Polster eingedrückt, die Decke durcheinander, obwohl niemand im Raum genächtigt hatte.

Während des 2. Weltkrieges haben die Russen das Schloss besetzt.

Im großen Festsaal wurden für die Soldaten die Fahrprüfungen abgenommen. Für eine erfolgreich abgelegte Fahrprüfung mussten die Führerscheinanwärter mit dem Jeep die Feststiege in den ersten Stock hochfahren und im Festsaal eine Runde im und eine Runde gegen den Uhrzeigersinn fahren.

Nach der Führung konnten wir dem Treiben beim mittelalterlichen Schlossfest, das heuer zum ersten Mal stattfand, zusehen.

Die meisten unserer Teilnehmer zogen sich in die schattigen mittelalterlich dekorierten Tavernen im Schlosspark zurück.

Die zweite Etappe führte uns in den Gastgarten im Schüttkasten des Stifts Geras zum Mittagessen. Die Wachauer Gastronomie-und Hoteliersfamilie Pichler aus Emmersdorf verwöhnte uns hier im Gastgarten mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Gestärkt starteten wir im Konvoi zur dritten und längsten Fahretappe der Waldviertelausfahrt.

Die Strecke führte uns in Richtung Rabbs an der Thaya weiter nach Groß Siegharts um den Truppenübungsplatz Allentsteig herum.

Vorbei am Stift Zwettl kamen wir in das wunderbare Kamptal, wo wir den Kamp folgten. Aufgrund des herrlichen Badwetters waren die Badebuchten entlang des Stausees gut besucht. Leider hatten wir keine Badesachen dabei um auch etwas Abkühlung im herrlichen Stausee zu finden.

Am Mottingeramt beim Gasthaus Gamerith mit einem herrlichen Ausblick in die hügelige Landschaft unter einem schattigen Baum wurden wir als Entschädigung zu den entgangenen Badefreuden mit kühlen Getränken verwöhnt.

Danach ging es weiter über herrliche Fahrstrecken durch Waldpassagen von Gföhl in Richtung Senftenbergeramt, weiter nach Nöhagen, Weinzierl am Walde und Eglsee bis zu unserem Ziel nach Langenlois.

Im geschlossenen Konvoi erreichten wir den Heurigen Nastl in Langenlois. Im Garten, im Schatten des Nussbaumes genossen wir in aller Ruhe die Nastl-Weine und dazu die Schmankerln aus Renate Nastls Küche. Hier ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für die rege Teilnahme und freue mich auf die nächste Waldviertelausfahrt mit Euch.

 

Gezeichnet: Gerhard Schmid