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Im letzten Jahr führten uns unsere Capitana Helga und Capitano Michael als Abschlussfahrt des PCCA West ins Relais „duca di dolle“, mitten ins Herz des Prosecco-Gebiets. Diese Ausfahrt war, sogar für unsere Verhältnisse, außergewöhnlich schön und lustig (wir berichteten). Für dieses Jahr war eigentlich ursprünglich eine andere Fahrt geplant, aber die, die letztes Jahr dabei waren, wollten doch wieder gerne zur „Duca“ und die, die nicht dabei waren, waren so neugierig geworden, dass sich Capitano Michael schließlich doch überreden ließ, diese Reise erneut unter die Räder zu nehmen.

Alle verfügbaren Plätze waren schnell vergeben, und so trafen sich 17 Besatzungen samt ihrer Porsche zu unchristlicher Zeit um 8:00 Uhr morgens am 19.09.2015 am Brenner-Café. Nach großem Hallo im übervollen Kaffee - schließlich war Markt am Brenner - und einem schnellen Imbiss ging‘s dann los Richtung Süden. Waren vor dem Brenner die Straßen noch nass vom Regen der Nacht, so wurde das Wetter immer besser, je weiter wir die Autobahn Richtung Bozen fuhren. Aber bereits in Brixen verließen wir sie wieder, um den weniger bekannten Würzjoch Pass in Angriff zu nehmen. Das Schöne an weniger bekannten Straßen ist, dass auch weniger Verkehr im Weg ist. Bei jetzt herrlichem Wetter kurvten wir praktisch alleine durch eine wunderschöne Alpenlandschaft. Nicht mal die allgegenwärtigen Fahrrad-Gruppen gab es hier. Das änderte sich dann ab St. Martin in Thun wieder. In gemächlicher Fahrt mit herrlichen Bergblicken erreichten wir über St. Kassian schließlich Armentarola zur ersten Pause. Mit etwas Schampus aus der Bordbar genossen wir den Sonnenschein. Nachdem auch sonstige Bedürfnisse erledigt waren, nahmen wir den Valparolapass in Angriff. Hier herrschte reger Ausflugsverkehr und auch ein anderer Porscheclub kam uns entgegen und wurde freudig begrüßt. Auf der Passhöhe stoppten wir kurz, um das Panorama zu genießen und schöne Fotos in den Kasten zu bekommen. Bald meldete sich der Hunger, und wir machten uns auf über den Falzaregopass nach Caprile, ins Restaurant Montanina, zum Mittagessen. Wir freuten uns auf ein üppiges Mahl und staunten auch über die günstigen Preise. Als dann die Lasagne kam, gab es vielfach doch lange Gesichter – das war doch bestenfalls eine Vorspeise! Aber kaum war diese vertilgt, kam die Wirtin mit einer großen Reine voll frischer Lasagne und jeder, der mochte, bekam nochmal ein ordentliches Stück. So bestiegen dann alle sehr zufrieden wieder ihre Autos und wir nahmen Kurs auf Alleghe am See. Über Sedico erreichten wir schließlich den letzten Pass des Tages – den Passo San Boldo, der uns hinunter nach Follina brachte. Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück über Farro zu unserem Ziel „duca di dolle“ in Rolle, das wir schließlich gegen 15:30 Uhr erreichten.

Alle Zimmer waren für uns vorbereitet und schnell hatte jeder seine Unterkunft für die Nacht bezogen. Allmählich sammelten sich dann alle Teilnehmer im herrlichen Garten, wo uns schon Sylvia Basso erwartete, um uns, wie schon im letzten Jahr, die Geschichte und Geschichten des Hauses und im Besonderen die Qualitäten des Proseccos näher zu bringen. Endlich war der theoretische Teil erledigt und wir konnten zum praktischen Teil schreiten – der Verkostung der vorher angepriesenen Proseccos. Dazu wurde uns eine deftige Brotzeit mit Wurst, Speck und Käse gereicht. So war bald der erste Hunger und Durst gestillt. Den weiteren Rest des Nachmittags genossen wir bei kleinen Spaziergängen oder einfach nur chillen im Garten.

So ab 19:00 Uhr gesellten wir uns dann in den Pavillon, aus dem uns schon der betörende Duft gegrillter Köstlichkeiten entgegenwehte. Unter dem Motto „gut behütet“ sollten ja alle Teilnehmer mit Kopfbedeckung erscheinen, was manche, mangels Hut oder Mütze, zu sehr gewagten Kreationen inspirierte – Manches kann man auf den Fotos bewundern. Eine festlich geschmückte Tafel erwartete uns, und auf dem offenen Kamin brutzelten diverse Sorten Fleisch, die viele fleißige Helfer des Hauses dann in großen Schüsseln und Schalen auftrugen, dass sich die Tische bogen. Zum Fleisch wurde Polenta, Kartoffeln und Gemüsevariationen gereicht, dazu natürlich Prosecco. Unsere neuen Duca-Fahrer waren aber doch zum Teil überrascht und wohl auch enttäuscht, dass es hier so gar kein Bier zum Essen geben wollte – das ist schließlich Weingegend und man trinkt hier zu allen Anlässen Prosecco. Aber zur großen Freude war ja Ilse aus München dabei, unser neuestes Vereinsmitglied. Sie hatte vorgesorgt und ein Kontingent Wies’n-Bier mitgebracht, das sogleich reißenden Absatz fand und so wohl manchem den Abend versüßte.

Nach dem ausgiebigen Festmahl räumten die guten Geister schnell wieder ab und der Abend nahm den, bei uns üblichen, Verlauf. Mit viel Musik, Tanz, Gelächter und Geschichten vergnügten wir uns bei wunderbar milden Temperaturen in dem gemütlichen Pavillon. Das wohl besondere hier ist, dass die ausgelassene Stimmung nicht immer wieder durch unbeteiligtes Personal gedämpft wird. Hier feiern alle mit – ob der Chef Andrea oder alle seine Mitstreiter, sie haben mit uns getanzt (manchmal auch auf dem Tisch), mit uns gesungen und jeden Unsinn mitgemacht. Dabei hatten sie aber immer ein Auge auf die gute Versorgung der Gäste, sodass nie ein Glas leer blieb. Natürlich war das Fest nicht so, wie im letzten Jahr – es war anders, aber genauso schön. Wann genau die Letzten sich in die Zimmer zurückzogen, ist nicht bekannt und auch nicht wichtig.

Am nächsten Morgen erschienen alle wieder gut gelaunt zum opulenten Frühstück. Keiner hatte es eilig, da kein offizielles weiteres Programm zum Aufbruch drängte. So vertrödelten wir die Zeit bei reichlich Kaffee im sonnigen Garten. Nach und nach brachen dann doch die Ersten auf. Manche besuchten noch das „Museo dell Automobili Bonfanti-Vimar“ im nahegelegenen Romano d' Ezzelino, manche fuhren gemütlich nach Hause und wieder andere blieben einfach noch ein paar Tage.

Viel zu schnell war dieses wunderbare Wochenende mal wieder vergangen. Es gibt halt nichts Schöneres, als mit Freunden zu feiern. Vielen Dank an Michael und Helga, die die Fahrt wie immer perfekt vorbereitet hatten und natürlich auch an die ganze Truppe der „duca di dolle“, die uns wieder so großartig aufgenommen und betreut haben.

Ricciardo