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Download der Auswertung

Eine gute Rallye beginnt mit der richtigen Vorbereitung und diese begann bereits am Freitag Abend, den 12.06.2015 mit der Abholung der Fahrtunterlagen im Autohaus Grünzweig in Mödling, welche mit einigen Achterln Gumpoldskirchner Wein und kleinen Häppchen leichter verdaulich gemacht wurden. Davon machten ca. 70% der 90 genannten Teilnehmer Gebrauch, woraus sich  bereits ein morgiger strenger Wettbewerb um Zehntel Prozent Strafpunkte ableiten ließ.

Außerdem bestand die Möglichkeit, zukünftige Oldtimer (welche den Status in ca. 30 Jahren erreichen werden) sprich fabriksneue Volvos, unter anderem den gerade in Österreich erstmalig präsentierten SUV XC90 zu besichtigen.

Am Samstag, den 13.06. wars dann soweit, um ca. 08:00 Uhr trafen die meisten Teilnehmer beim Museumspark in Mödling ein, wo wir mit einem kleinen Frühstück empfangen wurden und sich der Rest der Teilnehmer die Fahrtunterlagen besorgte. Da die große Startnummer nicht geklebt sondern mit Kabelbindern am Kühlergrill befestigt werden sollte, wurden einige stolze Besitzer mangels Kühlergrill bereits vor Fahrtbeginn vor eine erste ernste Aufgabe gestellt.

Nach Begrüssungsworten durch den Bürgermeister LAbg. Hans Stefan Hintner (welcher nachher noch 6 weitere Termine hatte) sowie den Organisatoren Johannes Neuroth sowie GR Ing. Michael Danzinger (Prok. Mödling City Management) konnten wir in Form eines schaumgebremsten Le Mans Start zu den in Startaufstellungen befindlichen Pretiosen schlendern und wurden die PCCA Teams Kotratschek, Danzinger, Roth, Regner, Blasnig, Braun und Decker I & II in 30 sec. Abständen mit fachkundigen Kommentaren des Platzsprechers auf die Strecke entlassen.

Die 122 km lange Vormittagsstrecke führte über Heiligenkreuz, Mayerling nach Maria Raisenmarkt, wo eine erste 3,3 km lange Sonderprüfung zu absolvieren war. Weiter gings über Gutenstein, Fahrafeld und über eine landschaftlich wunderschöne kleine Strasse zur Haselrast, wo eine weitere Sonderprüfung in Kreisform mit 3 Messpunkten zu bewältigen war.

Danach kam eine für den Beifahrer erholsame, für den Fahrer jedoch etwas anspruchsvollere Strecke durch die „kalte Kuchl“ welche wir uns mit einigen ambitionierten Motorradfahrern teilen mussten. Dabei galt es auch, eine längere befestigte Schotterstrecke zu überwinden, was bei einigen Navigatoren für Unsicherheit und bei allen für eine Staublunge sorgte.

Das Zwischenziel lag in Reichenau an der Rax, beim Flackl Wirt, welcher neben einem großen Parkplatz auch über ein mit Gulasch, Knödel, Gemüseauflauf und Salaten gut bestücktes Buffet verfügte. Jedoch mussten wir gemäß einem leicht abgewandelten Bibelzitat „Die Ersten werden die Ersten sein“ (oder so ähnlich) bald wieder aufbrechen und die noch etwas längere Nachmittagsetappe in Angriff nehmen.

Diese führte von Reichenau über Breitenstein mit einer integrierten 5,5 km langen Sonderprüfung, über Gloggnitz, Payerbach Reichenau nach Prigglitz, wo erneut die Funk- und Stoppuhren bei einer weiteren Sonderprüfung zum Einsatz kamen.

Dann gings weiter Richtung Puchberg, wo sich das bisher wunderbare Wetter abrupt änderte und sich ein gewaltiger schwarzer Gewitterturm über unseren Häuptern zusammenbraute.

Ein gewaltiger Sturm setzte ein und beim Ortsanfang Puchberg schüttete es wie aus Kübeln, sodass man die Hand nicht mehr vor den Augen erkennen konnte.

Im Schritttempo kämpften wir uns weiter Richtung Miesenbach, wobei uns ein Hagelschauer mit kirschkorngroßen Körnern erwischte, sodass uns Angst und Bange um die Aussenhaut unserer Autos wurde. In diesem klimatischen Tohuwabohu versäumten wir prompt den Abzweig auf den Güterweg „Mühlsteig auf der Höh“ wodurch wir nach einigen km um eine 180° Kehrtwendung nicht herumkamen.

Kaum kämpften wir uns auf dem Güterweg in luftige Höhen, wurden wir mit einem weiteren noch heftigeren Hagelschauer belohnt, worauf wir die Fahrt in einem Waldstück kurz unterbrechen mussten. Nachdem aufgrund extremster Regenschauer auch das Dach Undichtigkeiten erkennen ließ, entschlossen wir uns zur Flucht nach vorne Richtung Piesting.

Kurz darauf wurden wir in Form nachlassender Niederschläge belohnt und fanden bei Hernstein bereits wieder trockene Verhältnisse vor. Die restliche Strecke über Berndorf samt „Mischka  Spezialabzweigung“ in einen Wald mit Sackgassen Tafel Richtung Helenental über Pfaffstätten nach Gumpoldskirchen konnte im Vergleich dazu fast als Spazierfahrt angesehen werden.

In Gumpoldskirchen wurde uns auf der Hauptstrasse von der Weinkönigin ein Präsent, welches auch Flüssiges enthielt, mit huldvollen Worten überreicht, worauf wir mit beschwingtem Gasfuß Richtung Mödling zur zweiten Passierkontrolle bei der HTL eilten. Nach dem Erhalt des in Österreich unumgänglichen „Stempels“ konnten wir das Ziel in Mödling zeitgerecht erreichen.

Nun hatten wir etwas Zeit zum Flanieren in der schönen Stadt und der Fussgängerzone, da der Start des Stadt Grand Prix wegen des Puchberg Unwetters um fast eine Stunde verschoben werden musste. Wir nutzten die Zeit natürlich gleich um unseren Elektrolythaushalt mittels Getränken gemäß dem Reinheitsgebot wieder in Ordnung zu bringen, auf welche uns Heinz Toplak dankenswerterweise eingeladen hatte.

Danach begann der Stadt GP, eine ca. 270m lange herausfordernde Strecke, auf welcher insgesamt 3 Lichtschranken auf die Hundertstelsekunde genau (oder so gut man halt war) durchfahren werden mussten. Danach wurde als nette Geste jedem Beifahrer sofort ein Mini Pokal als Teilnehmerpreis von den in historische Uniformen gewandeten Organisatoren übergeben, bevor es zurück zum Parkplatz ging.

Da wir wiederum unter den Ersten waren konnten wir im Anschluss die restlichen 80 Pretiosen hautnah beim Stadt GP bewundern und mit launigen Worten kommentieren.

Danach gings in den Mödlinger Festsaal „Galerie“ im ersten Stock, wo sich ca. 200 Personen auf ein leichtes Abendessen, bestehend aus Schweins- und Kümmelbraten, Knödel, Salat und ein kühles Bier freuten.

Nach Kaffee und Kuchen machte sich leichte Unruhe (unter möglichen potentiellen Siegern) breit, da die Siegerehrung um eine Stunde verschoben wurde. Schlussendlich musste die Zeitnehmung, Fam. Mischka zerknirscht den Totalabsturz ihres Laptops bekanntgeben, versprach jedoch die Ergebnisse umgehend mittels Ersatz PC am Sonntag auf der Homepage www.herrenfahrer.com nachzureichen. Genau so war es dann auch - am Sonntag Nachmittag waren dann alle Ergebnisse mit einigen Entschuldigungen online.

Seitens PCCA hatten Eva & Hannes Kotratschek auf 911 Turbo, Iva & Paul Danzinger auf 928 GTS  sowie Team Roth auf 356 Super 90 die Nase vorne. Diese Leistungen sind mit 4 – 6 Strafpunkten auf immerhin 9 Sonderprüfungen als sehr gut zu bewerten.

Das Decker Damenteam erreichte (nachdem das Decker Herrenteam wegen Auspuffschaden ausgefallen war) einen tollen 3. Platz in der Damenwertung, Team Roth erreichte weiteres in der Klasse 3 den 8. Platz, Team Kotratschek in der Klasse 4 ebenfalls den 8. Platz und in der Gesamtwertung den 15. Platz unter 90 Teilnehmern.

Die ersten 10 Ränge der Gesamtwertung lagen im Bereich von 2 – 4 Strafpunkten, woraus man bereits das hohe Niveau aller Teilnehmer ersehen kann.

Die Siegerehrung wurde am Dienstag, den 23.06. im alten Rathaus in Mödling in Form eines Sektempfanges nachgeholt, wodurch die perfekt organisierte Rallye den ihr zustehenden krönenden Abschluss fand.

Ein herzliches Danke an die Organisatoren, toll wars wir kommen wieder!

Paul DANZINGER