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Porsche Classic Club – Mitglieder lernen Sektproduktion kennen

Am Samstag den 19. November 2011, die meisten klassischen Porsche sind bereits eingewintert, begaben sich 33 Porschebegeisterte auf den Weg ins Burgenland, um in Gols die Geheimnisse der Sektproduktion kennen zu lernen. 2 Enthusiasten reisten mit ihren Klassikern (einem 356 und einem 911 G-Modell) an, die meisten bevorzugten aber den bereitgestellten Autobus.

In der Sektkellerei Szigeti angekommen empfing uns der Chef persönlich. Nach einer Stärkung bei einem Buffet begann die fachkundige Führung durch die Sektkellerei durch Herrn Norbert Szigeti. Er erklärte die 3 Methoden der Schaumweinerzeugung, nämlich die einfachste, wo lediglich Kohlendioxid eingepresst wird, was meist bei Frizzante praktiziert wird. Bei der Tankgärung werden dem fertigen Sektgrundwein Zucker und Hefe für eine 2. Gärung zugesetzt, wenn diese nach einigen Wochen fertig ist reift der Sekt im Tank noch einige Wochen nach, dann kommt die Dosage zur Abrundung des Geschmacks dazu und der Sekt kann in die Flaschen gefüllt werden.

Wesentlich aufwändiger ist die Flaschengärung, die sogenannte Champagnermethode oder Methode traditionell. Hier wird der Sektgrundwein mit Zucker und Hefe versetzt und in die Sektflasche gefüllt, worin nun den zugesetzten Zucker durch die Reinzuchthefen vergärt wird. Dabei entsteht natürlich zusätzlicher Alkohol, aber als wichtiges Nebenprodukt das Kohlendioxid, das den Schaumwein prägt und das Besondere darstellt. Um die Hefe zum Absetzen zu bringen ist nach Beendigung der zweiten Gärung ein Entfernen dieser Hefe durch einen Absetzprozess notwendig. Das kann manuell durch oftmaliges Rütteln der Flaschen am Rüttelpult erfolgen oder wie bei der Firma Szigeti in Flaschencontainern auf einem elektronisch gesteuerten Rüttler. Wenn die Hefe nach mehreren Wochen abgesetzt ist kommen die Sektflaschen zum Degorgieren, dabei wird der Hefepfropfen bei minus 25 °C eingefroren und die Flasche geöffnet – die Hefe spritzt mit dem Pfropfen durch den CO2-Druck heraus und die Dosage wird nun zum Einstellen des Restzuckergehaltes zugegeben. Danach wird die Flasche mit einem Sektkorken verschlossen, etikettiert und dem Genuss steht nun nichts mehr im Wege.

Die Erzeugung von hochwertigem Sekt nach der Campagnermethode konnten die PCCA Enthusiasten hautnah miterleben und natürlich auch ausreichend einige Produkte verkosten. Erstaunen rief ein claret (weiß) ausgebauter Blauer Zweigelt hervor, der sich als Sektgrundwein hervorragend eignet. Ein Muskat Ottonell rundete die Verkostung ab, wobei diese Flaschen mittels Säbel fachrecht vom Firmenchef „geköpft“ wurden – ein besonderes Erlebnis. Die Brüder Norbert und Peter Szigeti betreiben die Sektkellerei nun seit 2 Jahrzehnten äußerst erfolgreich und exportieren ihre Produkte in viele Länder dieser Erde, haben aber nie ihre Bodenständigkeit verloren – ein weiteres Geheimnis ihres Erfolgs. Wer Szigeti –Sekte kosten will kann das in Wien im 1. Bezirk in der Judengasse tun.

Um aber den Seewinkel mit seinen endlosen Weinrieden umfassend zu präsentieren organisierte Norbert Szigeti noch zum Abschluss eine Pannobile – Verkostung. Helmuth Renner ist einer jener Golser Winzer, der der Vereinigung „Pannobile“ angehört. Diese Hauergemeinschaft unterwirft sich strengen Qualitätsnormen in der Rotweinproduktion. Herr Renner erläuterte seine Betriebsphilosophie, die konsequent auf Qualität ausgerichtet ist. Sämtliche Rotweine reifen in Barriquefässern und werden erst dann in die Flaschen gefüllt. Die verkosteten Rotweine bestachen durch eine besonders saubere Note am Gaumen, durch den biologischen Säureabbau im Zuge der malolaktischen Gärung erweist sich der Säurespiegel als harmonisch und ausgeglichen, die Weine bestechen auch besondere Dichte, was auf die geringen Erntemengen zurückzuführen ist. Auch hier macht sich der Qualitätsgedanke bezahlt.

Den beiden Gastgebern zu großem Dank verpflichtet – immerhin gaben sie uns Einblick in die Sekt – und Weinerzeugung – bestiegen wir tief beeindruckt den Bus und versprachen wieder zu kommen, um unsere Gaumen an den edlen Produkten des Seewinkels, eben regional produziert, zu erfreuen.

Dr. Josef Rosner, PCCA

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